Gemüsebau

Die Reichenau (alemannisch: Riichenau) ist mit rund 4 Quadratkilometern die größte Insel im
Bodensee und gleichfalls, das südlichste Gemüseanbaugebiet Deutschlands. Das dortige
ausgeglichene und milde Klima bezieht sie vom Bodensee, dem Alpenföhn und den überdurchschnittlich vielen Sonnentagen im Jahr.

Bereits seit Jahrhunderten ist der Gemüseanbau hier verwurzelt. Im Jahr 724 nach Christus gründete der Wanderbischof Pirmin auf der Bodenseeinsel ein Benediktinerkloster. Für die Gartenkultur gingen entscheidende Impulse vom Kloster Reichenau aus. Hier entstand im 9. Jahrhundert der "Hortulus" (Gärtlein), die erste Kunde des Gartenbaus in Deutschland. Zwischen 830 und 840 schuf der
Reichenauer Abt Walahfrid Strabo das Lehrgedicht "De cultura hortorum", in dem er den Kräutergarten des Klosters ausführlich darstellt. Dies gilt als Ursprung des Gemüseanbaus auf der Insel Reichenau.

Familienbetriebe bilden traditionell die Basis des Gemüseanbaus auf der Insel und dem zur
Gemeinde gehörigen Festland. Für den Zweck der Vermarktung haben sie sich in einer eigenen
Genossenschaft, der Reichenau Gemüse eG, organisiert.
Angebaut werden insgesamt circa 98 Hektar Freilandfläche und 44 Hektar Gewächshaus aus dem jährlich ein Ertrag von ca. 14.000 Tonnen Gemüse erwirtschaftet wird.